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Schwimmhalle Thomas-Mann-Straße: Sanierung im Zeit- und Kostenplan

Nach weniger als zwei Jahren Bauzeit ist die Schwimmhalle an der Thomas-Mann-Straße in Prenzlauer Berg rundum saniert. Knapp fünf Millionen Euro haben die Berliner Bäder-Betriebe investiert – finanziert aus Mitteln, die das Berliner Abgeordnetenhaus zur Verfügung gestellt hat sowie aus Geldern aus dem Kommunalinvestitionsfördergesetz (KInvFG). „Diese Eröffnung ist etwas ganz besonderes“, erklärt Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport, „denn mit dem heutigen Tag sind erstmals seit 2006 wieder alle 37 Schwimmhallen der Berliner Bäder-Betriebe am Netz. Das ist eine gute Nachricht für alle Vereine, Schulen und diejenigen, die in ihrer Freizeit schwimmen gehen.“

Rund 100 Berliner Schulkinder sprangen heute in die beiden Becken und sind damit die ersten offiziellen Badegäste. Ab Montag, 9. Januar, beginnt der reguläre Badebetrieb wieder. Die Schwimmhalle wird auch künftig hauptsächlich ein Bad für das Schwimmen der Schulen und Vereine sein und dazu beitragen, die Versorgung deutlich zu verbessern. Neu ist: Sie öffnet zum Frühschwimmen für alle, jeweils montags bis donnerstags zwischen 6.30 Uhr und 8.00 Uhr. 

Sport-Staatssekretär Christian Gaebler begrüßt diese Entscheidung: "Damit ist das Bad seit 15 Jahren erstmals auch wieder für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich." Durch die Eröffnung der Schwimmhalle verlagert sich vor allem das Schulschwimmen hierher und so entsteht wieder mehr Platz für die allgemeine Öffentlichkeit in den beliebten Schwimmbecken der Schwimm- und Sprunghalle an der Landsberger Allee, nur einen S-Bahnhof entfernt.

Die Bauarbeiten an der Thomas-Mann-Straße starteten im Januar 2015 und sollten zwei Jahre dauern. Sie konnten im Zeit- und Kostenplan abgeschlossen werden. Andreas Scholz-Fleischmann, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe, dankt allen am Bau Beteiligten für ihren Einsatz: „Auch wenn die Schlussrechnung noch nicht vorliegt, ist klar: Die geplanten Kosten konnten sogar leicht unterschritten werden: Fünf Millionen Euro standen zur Verfügung, die komplette Summe musste nicht ausgegeben werden.“ 


Vor Beginn der Sanierung war die ehemalige Volksschwimmhalle aus den 1970er-Jahren noch im Wesentlichen im Originalzustand. Der Zahn der Zeit nagte an allen Ecken des Gebäudes: Die Bausubstanz war in bedenklichem Zustand, der Beton bröckelte an Dach und Fassade, die gesamte Haustechnik war marode, altersschwache Glasbausteine in der Schwimmhalle zerbrachen plötzlich und gefährdeten die Badegäste.
Das Gebäude ist in weiten Teilen bis auf den Rohbau entkernt worden. Im Innern sind alle Anlagen von Wasseraufbereitung bis Lüftung und Heizung neu, ebenso wie die Abdichtung der Schwimmhalle und die Beckenhydraulik der Schwimmbecken. Auffälligster Unterschied zu früher: Der Wasserspiegel ist angehoben und nun auf dem gleichen Niveau wie die Fußbodenfläche der Halle. Dadurch ist das große Becken auch tiefer als früher und misst nun etwas über zwei Meter. 

Das Bad ist nun barrierefrei und hat ein taktiles Orientierungssystem erhalten. Die Hallendecke zieren farbliche Dämmplatten, die der Akustik dienen und die Farben aufnehmen, die in der gesamten Schwimmhalle verbaut sind – das Rosa zum Beispiel nimmt die Farbe der Umkleidekabinen auf, die den Stammgästen bekannt vorkommen dürften. Sie waren noch in einem guten Zustand und konnten erhalten werden. „Dieses Beispiel zeigt, dass wir trotz allem nur das unbedingt Notwendige erneuert und insgesamt sparsam investiert haben“, erklärt Vorständin Annette Siering. 

Von außen hat die Schwimmhalle eine komplett neue und wärmegedämmte Fas-sade erhalten, auch das Dach ist saniert und gedämmt. Die Fenster der Schwimmhalle sind ebenfalls neu und nun nicht mehr durchsichtig. Für diese Lösung haben sich die Bäder-Betriebe entschieden, weil die Aussicht aus der Schwimmhalle auf die Rückseite des benachbarten Einkaufszentrums nicht besonders attraktiv ist. 

Ursprünglich standen für die Sanierung des Bades Gelder aus einem Bund-Länder-Förderprogramm zur Verfügung. Diese konnten aber nicht investiert werden, weil das Grundstück noch mit Rückübertragungsansprüchen von Alteigentümern belastet war. Erst als darüber abschließend entschieden worden war und die Bäder-Betriebe das Grundstück in ihrem Bestand behalten konnten, gingen die Planungen weiter. 

Die ersten offiziellen Badegäste waren rund 100 Berliner Schulkinder. Sie hatten sich mit Zeichnungen und gebastelten Modellen an einem Aufruf der Berliner Bäder-Betriebe beteiligt. Im August 2016 wollten die BBB von möglichst vielen Berlinerinnen und Berlinern wissen, was sie sich für die neuen Bäder in Pankow und Mariendorf wünschen. Die Kinder zeichneten und bastelten unter der Anleitung ihrer Lehrerin Jeannette Eggert eifrig und brachten ihre Bilder und Modelle zur Eröffnung der Schwimmhalle mit.

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