Die neue Traglufthalle im Kombibad Seestraße in Wedding steht. Sport-Staatssekretär Aleksander Dzembritzki gab heute zu-sammen mit den Vorständen der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), Dr. Johannes Kleinsorg und Annette Siering, sowie dem Geschäftsführer der Herstellerfirma Paranet-Deutschland GmbH, Jürgen Wowra, das Startsignal zur Errichtung. In kurzer Zeit wurde im Anschluss die Stützluft in die Halle geblasen.
Die wichtigste Etappe zur Inbetriebnahme der mit einer Grundfläche von 60 mal 68 Metern größte Schwimmbad-Traglufthalle Deutschlands ist damit geschafft. „Die Traglufthalle wird dringend benötigt“, erklärt Staatssekretär Dzembritzki, „denn zwei wichtige Bäder in der Nähe – das Paracelsus-Bad in Reinickendorf und das Stadtbad Tiergarten – werden zurzeit saniert und sind geschlossen.“
Unterstützt durch höhere Zuschüsse aus dem Landeshaushalt, die das Abge-ordnetenhaus für die Bäder bewilligt hat, investieren die BBB in das Projekt rund 2,2 Millionen Euro. „Die Halle ist ein zentrales Projekt für die Sanierung und Modernisierung der Berliner Bäder“, sagt Dr. Kleinsorg, „denn mit der Halle schaffen wir die Kapazitäten, um in den dringend sanierungsbedürftigen Hal-lenbädern die nötige Baufreiheit zu erreichen.“
Durch die Überkuppelung der beiden 50-Meter-Becken des Freibads an der Seestraße erhalten die BBB 2072 Quadratmetern Wasserfläche dazu. Zum Vergleich: Die jetzt geschlossenen Bäder Tiergarten und Paracelsus-Bad ver-fügen über knapp 1500 Quadratmeter Wasserfläche.
Die Traglufthalle wird aus einer vierlagigen Folienkonstruktion hergestellt und von einem Seilnetz in Form gehalten. Die Seile werden mit 131 Ankern verbun-den, die in den vergangenen Wochen in den Boden des Freibads getrieben wurden. Die Halle wird in den kommenden drei Jahren jeweils zum Ende der Freibadsaison auf- und zu Beginn der Saison wieder abgebaut. „Sind die bauli-chen Vorbereitungen einmal abgeschlossen, wird der Auf- und Abbau der Halle künftig noch schneller gehen“, erläutert Annette Siering. Und weiter: „In den Sommermonaten bleibt das Freibad erhalten.“
Die Traglufthalle mieten die BBB von der Firma Paranet-Deutschland. Sie über-nimmt auch den Auf- und Abbau sowie die Wartung. Paranet-Deutschland hat bereits mehrere Traglufthallen über Schwimmbecken errichtet – unter anderem in Darmstadt und Neumünster. „Die Erfahrungen in diesen Städten waren aus-gesprochen positiv“, erklärt Paranet-Geschäftsführer Jürgen Wowra, „wir gehen davon aus, dass auch die Berlinerinnen und Berliner sagen werden: Da kannste nich‘ meckern.“
Nach dem Richtfest gehen die Bauarbeiten weiter. Dann werden im Inneren die technischen Anlagen installiert, u. a. für die Brandmeldeanlage und das Licht. Im Anschluss muss die Halle technisch abgenommen werden. Klappt alles wie geplant, soll die Traglufthalle Anfang Dezember eröffnen.
Sie steht dann für das Schwimmen der Schulen und Vereine zur Verfügung. Das direkt angrenzende Hallenbad an der Seestraße – es wird aktuell mehr-heitlich von Schulen und Vereinen genutzt – wird dann nahezu ausschließlich für die allgemeine Öffentlichkeit da sein. Zur Eröffnung können jedoch alle die Traglufthalle kennenlernen. Schon jetzt fest eingeplant ist ein großes Kinderfest am 8. Dezember.
„Hier an der Seestraße entsteht ein großes und umfassendes Angebot für alle Berlinerinnen und Berliner“, so Staatssekretär Dzembritzki, „so wird die Trag-lufthalle zu einem wichtigen und sichtbaren Baustein dessen, was wir im Senat und im Abgeordnetenhaus als Paradigmenwechsel für die Berliner Bäder be-zeichnen: Wir investieren nicht nur kräftig in die überfällige Sanierung und Mo-dernisierung, sondern auch in Ausweichquartiere wie diese Traglufthalle.“
Eckdaten der Traglufthalle:
Konstruktion: vier Lagen Folien, die mit einem Seilnetz am Boden ge-halten werden. Die in die Hülle eingebrachte Stützluft be-heizt zugleich den Innenraum.
Verankerung: 131 Bodenanker
Grundfläche: 60 x 68 Meter
Schwimmbecken: zwei 50-Meter-Becken
Wasserfläche: 2072 Quadratmeter
Nutzung: vornehmlich Schulen und Vereine; das Hallenbad wird weitgehend für die Öffentlichkeit reserviert.